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Dschuang Dsi – lassen statt machen
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„Ich weiß davon, daß man die Welt leben und gewähren lassen soll. […] Darum ist es unzulänglich, die Welt heben zu wollen durch Belohnung der Guten, und es ist unmöglich, die Welt zu heben durch Bestrafung der Bösen. Die Welt ist so groß, dass man ihr mit Lohn und Strafe nicht bekommen kann. Vom Anbeginn der Weltgeschichte gab man sich nur damit ab, zu belohnen und zu strafen. Da hatte man dann freilich keine Zeit mehr, sich ruhig abzufinden mit den Verhältnissen der Naturordnung.“
Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom Südlichen Blütenland, S. 116f, 1974, Übersetzung nach Richard Wilhelm.
Was bedeutet das für uns Erzieherinnen und Erzieher?
Es liegt eine tiefe Weisheit darin, ein Kind nicht verändern zu wollen. Zu beobachten was es ist und was es von sich aus werden möchte, statt seine Entwicklung durch Belohnung und Strafe in eine von uns erwünschte Richtung zu forcieren.
Das kann nicht bedeuten, das Kind sich selbst zu überlassen. Aber es kann sehr wohl anregen, unsere eigene Agenda für das Kind ein wenig in den Hintergrund zu rücken. Es kann uns ermutigen, Vertrauen in den Lauf der Dinge und in die innewohnende Kraft und Weisheit des Kindes zu fassen. Und schließlich auch das Vertrauen in uns selbst stärken und uns zu Demut bewegen vor dem was vielleicht größer und schöner ist als wir es zu erfassen mögen.
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